Gabriele Schlesselmann, Fuge II figürlich

"Fuge II figürlich" (Trip.) 2005/06, Öl, Nessel, 200 x 320 cm


Endlich ist mein neuer Katalog fertig:
"Figur und Raum", 64 Seiten, Hardcover.
Er kann zu einem Preis von 20,00 € erworben und portofrei zugesand werden.

 

Gabriele Schlesselmanns Werk, einer Malerin aus Berlin, beschäftigt sich mit figürlicher Malerei, abstrakten Farbkompositionen und Stadtlandschaften. Ihre Bilder sind offen für das, was der Betrachter in ihnen sieht, aus ihnen für sich macht, ohne deswegen beliebig zu sein. Sie antworten auf Fragen der Betrachter nicht mit richtig oder falsch. Geschichten entstehen aus der Wechselwirkung mit dem eigenen Innenleben und können sich darum auch verändern, wenn man einzelne Bilder nach einiger Zeit erneut sieht.

Schlesselmanns Figuren, manche deutlich, manche nur angedeutet, oft flächenhaft, ohne oder mit wenig Perspektive und Struktur, mit Farbe als Ausdruck von Stimmungen erzeugen im Betrachter, was malerisch nicht fassbar ist. Sie oder er antwortet auf die Bilder mit ihren/seinen eigenen Gefühlen, Emotionen, Stimmungen, das bedeutet, sie finden sie in den Bildern. Sie oder er "sieht" Liebe, Sehnsucht, Nähe, Distanz, Freude, Schmerz, Trennung, Verlassenheit, Einsamkeit, Streit, Versöhnung,...."Sehen" die Betrachter diese, oder empfinden sie diese in sich selbst, während sie „nur“ Schlesselmanns Bilder sehen? Das ist unerheblich. Wichtig ist nur, was die Bilder in den Betrachtern anregen. Darin liegt Gabriele Schlesselmanns große Kunst.

Auch das Scripturale in ihren Bildern bleibt offen. Gelegentlich schreibt sie Texte, Gedichtzeilen in ihre Bilder, die sie hernach verwischt und unlesbar macht, damit auch hier dem Betrachter Spielraum bleibt für die eigene Einbildungskraft, für das Erspüren der eigenen Befindlichkeit.

Das Werk, der Fries (10 tlg.) "WARTEN, dass die Zeit vergeht", 2007/08, Acryl, Öl auf Nessel, 200 x bisher 1456 cm, nur schwarz/weiß, ist sehr reduziert, geradezu radikal in seiner lichten Leere und doch voller Geschichten. Sein Ende ist offen, als käme jedes Jahr ein neuer Teil dazu.